Kategorien
Das Budget

Werde ich damit finanziell unabhängig?

Was hat es mit FIRE auf sich und warum muss die finanzielle Unabhängigkeit nicht immer das beste Ziel sein?

Sicher wären wir alle gerne finanziell unabhängig. Wir würden gerne von dem Geld leben, das wir haben und es soll nie zu Ende gehen. Das ist ein schöner Traum, den nur wenige erreichen. Einige haben Glück, die anderen bringen Opfer, die vielleicht nicht jeder bringen will.

Vor ein paar Jahren, vielleicht aber schon viel früher und dank fehlendem Internet nicht so beachtet, kam FIRE auf. Financial Independence, Retire early. Wohl aus den USA schwappte die FIRE-Welle zu uns. Dort gibt es eine große Community, die sich dieses Prinzip zur Lebensaufgabe gemacht hat. Finanzielle Unabhängigkeit und ein möglichst früher Ruhestand. Hier kommen Teile aus dem Kapitel über die Rente und die Versorgungslücke zurück, dort habe ich so etwas kurz schon mal erwähnt.

Doch was ist Finanzielle Unabhängigkeit. Du hast einen bestimmten Betrag, den Du monatlich zum Leben brauchst. Nehmen wir hier fiktive 2000 Euro. Stehen Dir diese jeden Monat zur Verfügung, ohne dass Du Arbeiten gehen müsstest und ohne dass Du dafür von anderen Abhängig bist, dann bist Du finanziell unabhängig. Aber auch nur, wenn Du sicher bist, dass Dir dieses Geld bis zu Deinem Lebensende zur Verfügung steht.

Einige gehen vom 25fachen Jahresverbrauch aus. Das ist im Prinzip möglich, doch dann muss das Geld, also die 25fachen Jahresausgaben, auf dem Konto liegen. Oder eher investiert sein. Denn es muss Geld verdienen, um weiter den Standard der 25fachen Ausgaben zu halten. Ich gehe hier also lieber mal davon aus, dass ich einfach mit dem vorhandenem Geld bis zum Lebensende planen kann.

Nehmen wir an, Du bist 40 Jahre alt und wirst 100. Dann bräuchtest Du 12 x 60 x 2000 Euro. Aufgerundet sind das 1,5 Mio. Euro. Hast Du die auf einem Konto liegen, dann bist Du finanziell unabhängig. Dann kannst Du in den Ruhestand gehen. Dann darf allerdings nichts passieren, was Dein Geld auffrisst. Aber das ist ein anderes Thema. In der Theorie hast Du für Dich den Status FIRE erreicht.

Photo by Max Harlynking on Unsplash

Willst Du Dich darauf zuarbeiten, bist 40 Jahre alt, hast 50.000 Euro auf dem Konto und willst mit 50 in den Ruhestand gehen, dann sieht es ganz anders aus. Für die letzten 50 Jahre brauchst Du noch zusätzliche 1,2 Mio. Euro. Dir fehlen also 1,15 Mio. Du müsstest also die nächsten 10 Jahre nur 10.000 Euro, gerundet, pro Monat zur Seite legen, damit Du frühzeitig zu Deinem Ziel in Ruhestand gehen kannst. Das ist recht unwahrscheinlich. Und deswegen solltest Du Dir überlegen, ob dieser Status, so schön er klingt, überhaupt wünschenswert für Dich ist.

Es gibt Menschen, die bringen jedes Opfer, um jeden Cent zu sparen. Diese leben sehr frugal und gönnen sich nur das nötigste. Sicher landet da viel Geld für später auf der Seite. Und wer sein erspartes Geld gut anlegt und Erträge immer weiter anlegt, Stichwort Zinseszins, kann es mehr oder weniger schnell schaffen, Unabhängig zu werden. Die Frage zum Ende: Wo bleibt da der Spaß am Leben?

Kategorien
Das Budget

Wie lege ich mein Geld an?

Gleich vorab, ich kann hier keine direkten Empfehlungen aussprechen. Ich kann nur die Richtung weisen, in die es gehen kann. Am Ende ist es Deine Entscheidung, die Du triffst.

Die hauptsächliche Frage, die Du Dir stellen musst, ist die Anlagedauer. Zuerst gilt zu klären, wann Du das Geld wieder brauchst, das Dir jetzt zur Verfügung steht. Vielleicht hast Du das Geld angespart, um damit den nächsten großen Urlaub, das neue Auto oder vielleicht ein mal eine Wohnung zu finanzieren. Dann sollte es ziemlich sicher liegen. Jedes Risiko, weniger zu haben, wenn Du es brauchst, sollte minimiert werden. Hierfür bietet sich ein Tagesgeld-Konto an. Das bietet zwar nicht so viele oder auch gar keine Zinsen, es besteht aber auch kein Risiko eines Verlustes. Du kannst jederzeit auf das Geld zugreifen, wenn Du es brauchst. Am Besten suchst Du Dir eine Direktbank, bei uns ist es z.B. die ING* und die DKB*, die ein kostenloses Tagesgeld-Konto anbietet. In weit übertragenem Sinn kommt hier uns Bild vom Sparschwein als passend auf. Früher war es auch das Sparbuch, aber so ein Tagesgeld-Konto ist einfach praktischer.

Photo by Fabian Blank on Unsplash

Bist Du sicher, dass Du das Geld ein paar Jahre nicht brauchst, bietet sich auch ein Festgeld-Konto an. Hier sind die Zinsen höher, weil Du während der vereinbarten Laufzeit, meistens im Bereich von ein bis fünf Jahre, nicht mehr an das Geld kommt. Es ist nicht viel, was hier an Zinsen rein kommt, aber besser als nichts. Einige Banken bieten zwar eine vorzeitige Auszahlung an, meist ist dies aber mit Kosten verbunden und nicht empfehlenswert. Auch die Zinsen sind dann meistens weg.

Bei den aktuellen Zinssätzen sind beide Konten nur geeignet, um das Geld über einen überschaubaren Zeitraum sicher zu parken. Die Zinssätze, die Banken mit einer deutschen oder europäischen Einlagensicherung bieten, darauf solltest Du achten, liegen in der Regel unter der Inflationsrate. Die liegt im Moment um die 1,7% (Stand Ende März 2021, Quelle: Statista). So viel Zinsen sind nicht drin. Auch langfristig ist nicht davon auszugehen, dass die Zinssätze in diesen Bereich kommen werden. Dein Geld ist, was die Kaufkraft angeht, danach einfach weniger Wert. Es wird sozusagen aufgefressen. Anders gesagt: 1.000 Euro bleiben 1.000 Euro, Du bekommst aber weniger dafür.

Die Inflationsrate gilt es zu schlagen. Und hier kommen Anlageformen ins Spiel, die ein höheres Risiko mit sich bringen, aber auch eine höhere Rendite bieten. Über einen langen Zeitraum, zehn Jahre und mehr, boten die Aktienmärkte immer eine deutlich höhere Rendite pro Jahr, als die Inflation verschlungen hat.

Dabei meine ich allerdings nicht Einzelaktien. Das kannst Du machen, wenn Du das passende Geld über hast und hier gut diversifizieren kannst. Nur einen einzelnen Wert, als Beispiel kann die ehemalige Volksaktie Telekom dienen, zu kaufen, ist ein blöde Idee. Doch bei einem breit gestreuten Portfolio sinkt das Risiko. Du hast Geld, das Du die nächsten zehn oder mehr Jahre nicht brauchst. Zum Beispiel soll es Deine Altersvorsorge sein. Dann empfehle ich breit gestreute Indexfonds. Günstig in den Kosten sind hier sogenannte ETFs, exchange traded funds. Ein weiteres Stichwort, welches Du Dir schon mal merken kannst, ist MSCI World bzw. All World.

Ein Index bzw. der darauf aufbauende Fond enthält nicht nur eine, sondern gleich viele Aktienanteile von vielen Firmen. Bei uns in Deutschland kennt man den DAX, in dem 30 Unternehmen stecken. Im MSCI World sind es gleich, je nach Aufstellung von 1600 Unternehmen aus 23 Industrienationen bis zu 3900 Unternehmen aus 50 Nationen. Damit ist sichergestellt, dass die Einlagen breit gestreut sind und das Risiko minimiert wird. Entwickelt sich ein Wert in diesem Korb schlecht, fangen das die anderen auf. Und geht mal ein Unternehmen in die Insolvenz, fällt das bei dem geringen Anteil, der oft im sehr niedrigen Prozentbereich liegt, nicht auf.

Mein Empfehlung ist eine Investition in einen ETF, welcher sich auf den MSCI World bezieht und recht günstige Verwaltungskosten hat. Diese liegen in der Regel bei 0,2% bis 0,4%, teilweise sogar darunter. Varianten gibt es viele. Darunter dann auch Namenszusätze wie Smart, Growth, Value, Beta… Lass Dich nicht blenden und fange erst mal klein mit einem schnöden einfachen, breit gestreuten MSCI World an.

Dann gilt es noch zu wählen, ob es ein Ausschütter oder ein Thesaurierer sein soll. Der Unterschied: Thesaurierer legen Dividenden der Firmen, die über den Fonds auf Dein Konto gelangt wären, gleich wieder in den ETF an. Ausschütter zahlen sie Dir auf Dein Verrechnungskonto aus. Schlaue Füchse versuchen nun, anhand von Steuerprognosen auszurechnen, was günstiger ist. Doch wer weiss schon, wie die in zehn Jahre versteuert werden. Ich würde erst mal ein Ausschütter wählen. Denn wenn regelmässig Geld aufs Konto zurück kommt, wirkt das wie eine Belohnung. Und selbst wieder anlegen kannst Du es auch so.

Der Nachteil am selbst wieder anlegen sind natürlich die Transaktionskosten. Die fallen weg, wenn der Ertrag automatisch wieder angelegt wird. Auch kann es passieren, dass Du das ausgeschüttete Geld dann lieber verbrauchst. Das kannst Du gerne machen, doch langfristig hast Du dann eben weniger.

Empfehlenswert ist auch ein Sparplan. Den gibt es bei einigen Banken sogar kostenlos oder günstiger, als bei Einzelkäufen. Damit wandert dann automatisch ein Betrag monatlich auf den ETF.

So ein Indexfond kann auch Verluste einfahren. 2008 lag er mit gut 40% im Minus. 2003 allerdings mit 33% im Plus. Hier hilft nur, Ruhe zu bewahren. Wie schon gesagt, ich rede hier über einen Anlagehorizont von über zehn Jahren. In Panik ausbrechen und bei Verlusten alles verkaufen hilft nicht. Wer hier gar nicht auf sein Depot schaut oder gute Nerven hat, kann nach aktuellem Stand langfristig rund 8% im Jahr an Rendite einfahren. Das klingt doch nach einem guten Investment. Selbst Konservative rechnen mit 4% pro Jahr. Im Schnitt.

Photo by Markus Spiske on Unsplash

Ich habe das mal ausgerechnet. Mit einem Beispiel, welches aber doch recht nah an verfügbaren ETFs ist.

Wir nehmen an, Du richtest einen Sparplan ein, der jeden Monat 100 Euro in einem ETF investiert. Der jährliche Wertzuwachs liegt bei durchschnittlichen 4% und die Auszahlung bei durchschnittlichen 2%. Der TER, also die Verwaltungsgebühr bei 0,2% pro Jahr. Und die Laufzeit sind 30 Jahre.

Du zahlst 36.000 Euro über die Laufzeit ein. Lässt Du Dir die Erträge ausschütten, hast Du mit Erträgen und Wertzuwachs am Ende insgesamt 66.740 Euro.

Im Gegensatz dazu lassen wir den thesaurierenden ETF die Erträge automatisch wieder anlegen. Der Endstand liegt dann bei 95.515 Euro. Das ist ein riesiger Unterschied. Man nennt das Zinseszins.

Es gibt noch das Gegenstück zum oben erwähnten MSCI World. Den MSCI Emerging Markets. Dieser Index fasst Aktienmärkte aus Schwellenländern zusammen. Meine Empfehlung, so Du etwas mehr Geld auf der hohen Kante liegen hast, solltest Du einen Teil in diesen Index, ebenfalls über einen ETF, investieren. Auch hier liegen die Renditen langfristig bei 6 bis 8 %. Hier ist das Risiko, zeitweilige Verluste durch sinkende Kurse zu haben, zwar größer, langfristig, wenn Du die Nerven behältst, ist die Rendite aber höher.

Um in ETFs zu investieren brauchst Du ein Aktiendepot. Viele Direktbanken bieten kostenlose Depots an. Du zahlst lediglich eine Gebühr beim Kauf oder Verkauf von Aktien, Fonds, ETFs und anderen Wertpapieren. Diese variieren von Anbieter zu Anbieter. Manche Banken bieten Sparpläne an, bei denen monatlich ein bestimmter Betrag für Dich automatisch investiert wird. Manche haben auch Angebote, oft zeitlich befristet, bei denen Du in ETFs bestimmter Anbieter gebührenfrei investieren kannst. Jetzt kannst Du hier natürlich regelmäßig die Bank wechseln, versuchen Gebühren zu sparen und ausknobeln, welche Konstellation wann die günstigste ist. Mein Tipp: suche Dir eine Bank, die Dir zusagt, und bleibe dabei. Ständiges Wechseln, wie es viele auch beim Strom und Internet machen, kann ein paar Cent sparen, bringt aber viel Arbeit mit sich und ist die Anstrengung oft nicht wert.

Zuletzt, ich habe es schon erwähnt, bringt diese Form der Investition auch Risiken mit sich. Kursverluste können Dein Depot ins Minus ziehen und negative Renditen mit sich bringen. Da hilft es nur Nerven zu bewahren, auch das sagte ich bereits, und nicht panisch zu reagieren. Langfristig war es bisher immer eine positive Rendite, die Indexfonds mit sich brachten. Selbst bei einem großen Börsencrash ist davon auszugehen, dass sich der Markt wieder erholt. Denn in den Fonds stecken Anteile von Firmen und damit richtige Vermögenswerte.

*Affiliate-Link. Euch kostet es nicht mehr, Ihn zu nutzen und Ihr unterstützt uns damit.

Kategorien
Das Budget

Den Rest für den Ruhestand – Die Versorgungslücke

Früher oder später, ich würde früher empfehlen, musst Du Dich auf die Rente vorbereiten. Vielleicht willst Du aber auch nicht so lange warten und irgendwann in den Vorruhestand gehen. Oder Du willst einen Schritt weiter und den Zauberbegriff “Financial Independence” geniessen.

Was alle gemeinsam haben, ist eine Anforderung: Geld. Ohne kommst Du nicht aus. Und was Du Dir erarbeitet hast, ist vielleicht nicht immer genug. Jedes Jahr flattert ein Schreiben von der Rentenversicherung in Haus. “Höhe Ihrer künftigen Altersrente” steht da drauf. Viel ist das nicht, oder? Wenn man bedenkt, dass Du da Jahrzehnte für arbeiten und einzahlen musst. Ja, da steht auch noch dabei, dass es ja Rentenerhöhungen geben kann, jährlich ein oder zwei Prozent, und das es dann besser aussieht, sprich Du mehr raus bekommst. Aber dann ist da ja noch die Inflation, die auch zugreift und Dein Geld entwertet.

Doch kann ich mich darauf verlassen? Glauben wir dem oft zitierten Norbert Blüm, dann ja. Sicher bin ich mir allerdings nicht. Das zeigen auch schon die vielen, teils von der Regierung propagierten Finanzprodukte wie Riester und Co. Gleich vorweg, lass vorerst die Finger davon. Riestern, wie man es nennt, lohnt sich in der Regel nicht bzw. nur in speziellen Fällen, die jeder für sich individuell ausrechnen muss.

Es gibt nur einen Faktor, auf den Du Dich verlassen kannst. Und das bist Du selbst. Nur wenn Du selbst vorsorgt, dann ist der Ruhestand nicht nur sicher sondern auch entspannt.

Photo by Max Harlynking on Unsplash

Und da kommt die Versorgungslücke ins Spiel. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass die Bundesregierung Wort hält und Dir eine Rente, welcher Art auch immer, zahlt. Allerdings gehe ich nicht davon aus, dass diese für mehr reicht, als ein spärliches Leben. Nehmen wir mal fiktive Zahlen. Deine Rente wird pessimistische 500 Euro betragen. Für ein entspanntes Leben brauchst Du aber 1000 Euro. Wie gesagt, diese Zahlen sind nur stellvertretend für Deine Werte. Du kannst das skalieren. Für die zu erwartende Rente nimm zur Sicherheit den niedrigsten Betrag auf Deiner Renteninformation. Um den Betrag, den Du zum Leben vermutlich brauchst, zu bestimmen, kannst Du die Ausgaben im Budget überschlagen. Nimm gerne noch mal hundert dazu. Und denke an die Inflation.

Da haben wir nun die erwähnte Versorgungslücke. Dir fehlen in meinem Beispiel 500 Euro im Monat. Jetzt wird es etwas komplizierter. Nehmen wir an, Du willst mit 60 in den Ruhestand und Du wirst 100 Jahre alt. Ja, ich weiß, ich bin sehr optimistisch. Dir fehlen also in diesem Beispiel 40 Jahre lang 500 Euro im Monat, um das Leben zu führen, das Du Dir vorstellt. Das sind insgesamt 240.000 Euro. Puh, das ist schon ein ganz schönes Sümmchen. Doch Du bist noch jung, vielleicht verdienst Du ganz gut. Nehmen wir an, Du bist 20 Jahre alt. Also hast Du noch 40 Jahre Zeit. Dann legst Du einfach jeden Monat 500 Euro zur Seite. Da haben wir die Lücke geschlossen. Mit einem Alter von 40 Jahren müsstest Du schon monatlich 1.000 Euro zur Seite legen. Das ist nicht mehr ganz so einfach, aber vielleicht auch machbar. Denn das Geld soll nicht einfach so herumliegen. Es soll arbeiten. Zum einen muss es die Inflation ausgleichen und zum anderen muss es sich vermehren. Letzteres macht es dann nämlich viel leichter, als es klingt.

Kategorien
Das Budget

Was für den Notfall

Ein Notfall kann immer mal eintreten. Schnell kann mal was richtig schief gehen. Deswegen ist es gut, sich darauf vorzubereiten.

Die Grundlagen haben wir schon vorbereitet. Früher nannte man es Notgroschen oder man hatte sein Sparbuch. Heute nennt man es auch gerne Notfallfond oder Emergency Fund. Es geht um unerwartete Ausgaben, die gerne auch mal höher sein können. Das Auto oder Fahrrad ist kaputt, wird aber dringend für den Arbeitsweg gebraucht, der Kühlschrank ist hin oder mitten im Winter streikt die Heizung. In letzterem Fall kannst Du froh sein, Mieter zu sein. Aber wenn nicht… Dann kann es teuer werden.

Photo by Lance Grandahl on Unsplash

Ich habe schon über große Ausgaben geschrieben. Hast Du Dich an die Hinweise gehalten, dann hast Du angefangen, mehr im Budget einzuplanen, als Du ausgibst. Kommt dann doch eine große Ausgabe, hast Du einen Puffer, den Du verwenden kannst. Der Schreck ist nicht mehr so groß.

Doch Du kannst nicht für alles planen. Deswegen solltest Du Dir einen Notfallfond aufbauen. Dieser hat eine hohe Priorität. Das Geld, das Du monatlich übrig hast, sollte als erstes diese Kategorie auffüllen. Noch besser, füllt es ein getrenntes Konto auf. Dann kommst Du nicht in die Versuchung, es für etwas anderes auszugeben.

Ein Richtwert ist hier, drei bis vier Monatsgehälter auf der hohen Kante zu haben. Empfehlen würde ich aber eher fünf bis sechs, abhängig vom Gehalt. Da Du im Notfall schnell an das Geld kommen musst, bietet sich ein Tagesgeldkonto an. Packe jeden Monat von dem Geld, das über ist, etwas zur Seite. Oder, wenn Du schon etwas angespart hast, nimm es und lege es auf ein Tagesgeldkonto. Bei vielen Online-Anbietern gibt es das Tagesgeldkonto kostenlos. Zinsen gibt es dafür zwar (so gut wie) keine, doch das Geld muss schnell verfügbar sein. Eine bessere Möglichkeit gibt es nicht.

Und, auf dem Tagesgeldkonto ist es erst mal aus dem Blick und damit aus dem Sinn. Unterwegs gibst Du es nicht einfach so aus, weil es eben nicht sichtbar bzw. verfügbar ist. Was nicht auf dem Girokonto liegt oder in Bar in der Tasche ist, wird eher nicht ausgegeben. Klingt logisch, oder?

Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen. Wenn Dein Monatsgehalt eher kleiner ist, spare auf diesem Konto mindestens 10.000 Euro an. Erscheint Dir das zu viel? Denke mal eine Weile darüber nach, was der größte Schaden wäre, der Dir passieren könnte und den Du recht dringend bezahlen müsstet. Dann hast Du Deinen Wert für den Notfallfond.

Damit hast Du eine gute Basis. Geht etwas schief, ist vorgesorgt.

Kategorien
Das Budget

Was mache ich wenn es dann doch nicht passt?

Manchmal kommt es vor, dass Du mehr Geld ausgeben musst, als geplant. Doch das ist gar nicht so schlimm. Das Leben ist eben nicht immer planbar und es passieren Dinge, die Du so nicht erwartet hast.

Photo by Artem Beliaikin on Unsplash

Es ist der klassische Fall. Du hast Dein Budget gut geplant und jedem Zweck etwas Geld zugewiesen. Zum Beispiel für Restaurantbesuche. Hundert Euro hast Du verplant, Fünfzig schon ausgegeben. Bleiben noch Fünfzig über. Deine Freundin, Dein Freund, Frau, Mann, wer auch immer, hat Geburtstag und Du willst ihn oder sie ausführen. Doch die Fünfzig reichen nicht. Das ist jetzt blöde. Macht aber nichts. Auch nicht, wenn Du planst hundert oder mehr für das Restaurant auszugeben.

Nimm Dir Dein Budget vor. Sehe nach, wo noch nicht ausgegebenes Geld steckt, welches Du nicht unbedingt in nächster Zeit brauchst. Die Miete ist da eine eher schlechte Idee. Aber vielleicht hattest Du geplant, neue Schuhe zu kaufen. Hundert Euro stecken da noch in der Kategorie. Da hast Du die Fünfzig, die Dir für das Restaurant fehlen. Und die neuen Schuhe gibt es dann eben einen Monat später. Und wenn die alten Schuhe gerade kaputt sind, dann steckt da vielleicht noch Geld in der Kategorie Sparbuch. Oder im Urlaub. Oder wo auch immer Du es gerade nicht brauchst.

Klingt doch einfach, oder? Wichtig ist hier, flexibel zu sein. Sicher, ein Budget legst Du an, um Dich daran zu halten. Doch so genau musst Du es nicht immer nehmen, sonst macht es genau das Gegenteil von dem, was es bezwecken soll. Es wird zum Monster. Damit das nicht passiert, hast Du eben genau die Möglichkeit, flexibel zu reagieren. Hier was drauf, dort was weg. Und am Ende hast Du trotzdem nicht mehr ausgegeben, als Du zur Verfügung hattest. Es haben sich nur die Prioritäten geändert.

Im letzten Beitrag habe ich große Ausgaben erwähnt. Vor allem auch unerwartete. Diesen kannst Du auch so begegnen. Nimm anderen Kategorien Geld weg, wenn Du sicher sein kannst, dass Du es da vorerst nicht brauchst. Dann ist der Schreck der großen Ausgabe schneller weg und Du kannst zukünftig besser planen und bist vorbereitet.

Mit der Zeit siehst Du an Deinem Budget wo es immer wieder geklemmt hat. Du kannst nun also für die Zukunft Deine Planung anpassen und Kategorien mehr oder weniger Geld geben. Damit wirst Du sicherer in der Planung.

Also, wenn es mal nicht passt, alles halb so schlimm. Ein kühler Blick über das Budget und flexibles Handeln nehmen den Schrecken. Und zukünftig kannst Du auch noch besser einschätzen, wofür Du Dein Geld wirklich brauchst.

Und wenn es nun wirklich gar nicht passt? Was dann? Einen Kredit aufnehmen? Was leihen? Das ist ein heikles Thema, dem wir uns sicher noch widmen werden. Aber dieser Schritt, der Kredit, will gut überlegt sein. Hier solltest Du auch zum Schuldenabbau noch mal nachlesen.

Kategorien
Das Budget

Keine Angst vor großen Ausgaben

Große Posten machen oft große Sorgen. Doch das ist alles nicht so schlimm, wenn Du vorbereitet bist. Unter große Ausgaben fällt nicht nur die Waschmaschine, die nach unzähligen Jahren schon mal kaputt gehen kann. Darunter fallen auch jährliche Ausgaben die ganz plötzlich im Januar völlig unerwartete vom Konto abgebucht werden.

Das klassische Beispiel ist hier die Autoversicherung. Die wird in der Regel ein mal im Jahr fällig und kommt trotzdem oft unerwartet. Ein ganzes Jahr ist seit der letzten Zahlung vergangen und doch kommt die Rechnung wieder überraschend. Das ist wie Weihnachten. Es kommt auch jedes Jahr überraschend und dann geht der Einkaufsstress los. Doch dieses mal nicht.

Geldscheine
Photo by Robert Anasch on Unsplash

Nehmen wir einfach mal an, Du musst 600 Euro im Jahr für Deine Versicherung zahlen. Die nächste Zahlung ist in einem Jahr. Das weißt Du ganz genau, denn Du hast gerade dafür bezahlt.

Nichts ist leichter als das. Lege Dir eine Kategorie in Deinem Budget an, nenne sie KFZ-Versicherung und plane jeden Monat 50 Euro ein, die Du zur Seite legst. Vielleicht nennst Du die Kategorie auch noch „KFZ-Versicherung Jan 600“. Damit hast Du auch das Ziel vor Augen. Im Januar müssen hier 600 Euro stehen.

Wenn dann die nächste Rechnung der Versicherung kommt, etwa in einem Jahr, hast Du die 600 Euro schon angespart und die Rechnung macht Dir keine Sorgen mehr.

Ist nur noch ein halbes Jahr bis zur nächsten Abrechnung? Auch nicht schlimm. Dann solltest Du eben die erwartete Ausgabe durch sechs teilen und das jeden Monat zur Seite legen.

Genau dieses Prinzip kannst Du mit allen jährlichen, halbjährlichen und vierteljährlichen Kosten machen. Einfach jeden Monat ein kleiner Teil beiseite gelegt und das Monster mit dem Namen Jahresrechnung ist gebändigt. Es ist wirklich so einfach, wie es klingt.

Photo by Sandy Millar on Unsplash

Das gleiche Prinzip lässt sich aber auch für andere Zwecke anwenden. Der nächste Urlaub steht in einem halben Jahr an. Dann lege doch jetzt schon mal monatlich einen Teil Deines Geldes für den Urlaub weg. Neue Reifen für das Auto sind im Herbst fällig. Rechne aus, was sie in etwa kosten und teile dies durch die Monate, die noch verbleiben. Das kannst Du sogar über Jahre hinweg machen. Nehmen wir wieder die Reifen. Die sind gerade neu und haben 500 Euro gekostet. Du gehst davon aus, dass sie fünf Jahre halten. Das sind dann 100 Euro pro Jahr und 8,34 Euro pro Monat. So kannst Du mit kleinen Summen der nächsten großen Ausgabe vorbeugen.

Screenshot Budget

Ein schönes Beispiel für dieses Prinzip ist auch eine Kategorie mit dem Namen Haushalt. Abgesehen von ein paar kleinen monatlichen Ausgaben für den Haushalt kann man hier auch hin und wieder übriges Geld parken. Irgendwann geht auch mal der Kühlschrank kaputt. Oder die Waschmaschine. Dann hast Du auch für sowas vorgesorgt. Das ist das gleiche Prinzip wie mit den Reifen.

Rückwirkend lässt sich das Verfahren sogar auch anwenden. Du hattest gerade eine große Ausgabe und keine Kasse für den Notfall? Das Geld ist erstmal weg. Eine Kategorie kannst Du auch mit einem Minus-Betrag füllen. Jeden Monat legst Du, analog zum Thema „Raus aus den Schulden“, einen Teil zur Seite bzw. in diese Kategorie. Bis sie auf Null ist. Und dann legst Du noch ein Konto für den Notfall an. Dazu später mehr.

Und wer jetzt denkt, dass geht nur mit Software, der irrt sind. Auch auf Papier kann man das in einem Haushaltsbuch machen. Software macht es nur einfacher, schneller und übersichtlicher. Leider gibt es da nicht so viele vernünftige Lösungen. Hier noch mal der Link zu unserer einfachen Version in Google Sheets, die Ihr Euch kopieren und für Euch anpassen könnt.

Kategorien
Schulden

Mehrere Kredite – Wie baue ich sie am Besten ab?

Im Grunde gibt es zwei Methoden, die sich anwenden lassen, wenn mehrere Kredite zurückgezahlt werden müssen. Da sie beide aus den USA kommen, haben sie auch passende Namen. Snowball und Avalanche.

Snowball

Ein Amerikaner namens Dave Ramsey hat die Snowball-Methode erfunden. Das System ist relativ einfach. Es geht darum, immer zuerst den Kredit mit dem niedrigsten Betrag abzuzahlen.

Ein Beispiel mit drei Krediten:

Kredit A = 1000 Euro

Kredit B = 1500 Euro

Kredit C = 2000 Euro

Wir gehen davon aus, dass bei allen drei die monatliche Rate bei 50 Euro liegt. Du hast aber durch Dein Budget festgestellt, dass Du, sagen wir mal, 250 Euro monatlich aufwenden kannst. Damit wäre dann die Aufteilung 50 Euro für Kredit B und C, die restlichen 150 Euro für Kredit A.

Monat Kredit A Kredit B Kredit C
1 850 € 1.450 € 1.950 €
2 700 € 1.400 € 1.900 €
3 550 € 1.350 € 1.850 €
4 400 € 1.300 € 1.800 €
5 250 € 1.250 € 1.750 €
6 100 € 1.200 € 1.700 €
7 0 € 1.100 € 1.650 €

Du siehst, Kredit A ist nach sieben Monaten und nicht nach – 1000 / 50 – 20 Monaten weg. Und bei Kredit B ist sogar schon etwas mehr abgezahlt, weil im 7. Monat noch 50 Euro von Kredit A über war.

Jetzt sind noch zwei Kredite über. Dir stehen jetzt die Minimalabzahlung von 50 Euro für Kredit C und 200 Euro für Kredit B zur Verfügung.

Monat Kredit B Kredit C
1 900 1600
2 700 1550
3 500 1500
4 300 1450
5 100 1400
6 0 1250

Weitere sechs Monat und Kredit B ist in diesem Beispiel weg. Wärst Du bei 50 Euro pro Kredit geblieben, hättest Du für Kredit A noch 7 Monate und für Kredit B noch 17 Monate über. So bleibt aber nur noch Kredit C und das lässt sich jetzt schnell ausrechnen. Mit 250 Euro pro Monat sind es noch genau fünf Monate. Du hast das Dir zur Verfügung stehende Geld genutzt und Deine Kredite nach 18 Monaten, hier im Beispiel, abgezahlt. Es hat keine 40 Monate gedauert.

Was wir hier nicht einberechnet haben und was bei dieser Methode nicht berücksichtig wird, sind die Zinsen. Die kommen noch dazu. Damit kann sich das im Beispiel auch mal einen oder zwei Monat verschieben. Doch, um so schneller die Kredite getilgt sind, um so weniger Zinsen fallen an.

Der Zweck sollte aber klar sein. Möglichst schnell mit dem zur Verfügung stehende Geld die Kredite abzahlen. Und zwar nach einem Schema. Mit dieser Methode zeichnen sich auch recht schnell Erfolgsgefühle ab, da der kleinste Kredit schneller weg ist und die Zahl der Gesamtkredite sinkt.

Wichtig ist nur, dass Du vorher mit den Gläubigern darüber redest, denn eine Bank, die Dir einen 40-Monate-Kredit mit 50 Euro monatlich gibt, möchte auch die 40 Monate lang ihre Zinsen sehen. An 18 Monaten verdient sie weniger.

Avalanche

Die Avalanche-Methode stammt ebenfalls aus den USA. Hier müssen wir uns aber die Zinsen der Kredite mit ansehen. Diese hatten wir bei der Snowball-Methode der Einfachheit aussen vor gelassen.

Nehmen wir wieder unsere drei Beispiele von vorher:

Kredit A = 1000 Euro = 6 % Zinsen

Kredit B = 1500 Euro = 7,5 % Zinsen

Kredit C = 2000 Euro = 3,5 % Zinsen

Auch hier gehen wir wieder davon aus, dass bei allen drei die monatliche Rate bei 50 Euro liegt. Du hast aber durch Dein Budget festgestellt, dass Du, sagen wir mal, 250 Euro monatlich aufwenden kannst.

Bei Avalanche geht das darum, zuerst den teuersten Kredit zu tilgen. In diesem Fall gehen dann die 50 Euro jeweils in die Kredite A und C. Kredit B erhält 150 Euro im Monat. Das Ziel ist es, den Kredit, der die höchsten Kosten verursacht, zuerst abzuzahlen.

Mit den angenommenen Zahlen ist das natürlich nicht zu einhundert Prozent genau.

Welche Methode ist nun besser?

Nun ja, es kommt darauf an. Zum Glück gibt es einen Rechner, der uns das erleichtert. Er ist kostenlos unter

https://undebt.it/debt-snowball-calculator.php

zu finden.

Für den Rechner sind zwar Dollar vorgegeben, die Werte müssen aber nicht umgerechnet werden, denn es geht ja nur um die reinen Zahlen. Gehe einfach von Euro aus. Das passt schon.

Für unser Beispiel habe ich das durchgerechnet. Mit Avalanche würde es dann so aussehen:

Mon.

B

A

C

Zinsen

Restbetrag

Zahlungen

1

150

50

50

20,21

4.500

250

2

150

50

50

18,98

4.270,21

250

3

150

50

50

17,74

4.039,19

250

4

150

50

50

16,49

3.806,93

250

5

150

50

50

15,24

3.573,42

250

6

150

50

50

13,98

3.338,66

250

7

150

50

50

12,70

3.102,64

250

8

150

50

50

11,43

2.865,34

250

9

150

50

50

10,15

2.626,77

250

10

150

50

50

8,85

2.386,92

250

11

53,55

146,45

50

7,56

2.145,77

250

12

200

50

6,38

1.903

250

13

197,96

52,04

5,25

1.659,38

250

14

250

4,12

1.413,64

250

15

250

3,41

1.167,76

250

16

250

2,69

921,17

250

17

250

1,97

673,86

250

18

250

1,24

425,83

250

19

177,07

0,52

177,07

177,07

20

0

0

Und hier noch mal das Beispiel mit Snowball und den Zinsen:

Mon

A

B

C

Zinsen

Restbetrag

Zahlungen

1

150

50

50

20,21

4.500

250

2

150

50

50

19,10

4.270,21

250

3

150

50

50

18

4.039,31

250

4

150

50

50

16,87

3.807,31

250

5

150

50

50

15,75

3.574,18

250

6

150

50

50

14,62

3.339,93

250

7

119,06

80,94

50

13,48

3.104,55

250

8

200

50

12,29

2.867,43

250

9

200

50

10,96

2.629,72

250

10

200

50

9,62

2.390,68

250

11

200

50

8,27

2.150,30

250

12

200

50

6,91

1.908,57

250

13

200

50

5.54

1.665,48

250

14

5,34

244,66

4,16

1.421,02

250

15

250

3,43

1.175,15

250

16

250

2,71

928,58

250

17

250

1,99

681,29

250

18

250

1,26

433,28

250

19

184,54

0,54

184,54

184,54

20

0

0

Was zeigt Dir jetzt unser Beispiel? Mit beiden Methoden hättest Du die Kredite nach 20 Monaten abbezahlt. Inkl. Zinsen. Ist es also egal, welche Du nimmst?

Nein, ist es nicht. Denn mit der Snowball-Methode hättest Du 186 € Zinsen gezahlt. Mit der Avalanche-Methode sind es nur 179 € Zinsen.

Das ist jetzt kein großer Unterschied. Doch langfristig können die paar Euro einiges ausmachen.

Kategorien
Das Budget Schulden

Raus aus den Schulden

Machen wir eine Exkursion. Ich hatte es schon angekündigt. Wir kommen zu dem Punkt, in dem es darum geht, Schulden abzubauen. Dabei hilft ein Budget. Und warum? Schulden entstehen entweder, weil nicht genug Geld da ist oder weil nicht genug Übersicht da ist. Letzteres verhindert das Budget. Ersteres kann die Übersicht, die ein Budget mit sich bringt, verhindern.

Auch wenn Du keine Schulden hast, solltest Du dieses Kapitel nicht überspringen, denn es lässt sich doch einiges über den Umgang mit Geld und Budgets lernen – quasi das Handwerkszeug.

Wie entstehen Schulden?

Was Schulden sind, muss ich hier nicht erklären. Du hast mehr Geld ausgegeben, als da war. Und da ist er nun, der Dispo. Oder der Ratenkredit, der abgezahlt werden muss. Das ist nichts schlimmes, das kann jedem passieren. Doch wäre es nicht viel schöner, es wieder los zu werden? Dazu später im Kapitel.

Wie entstehen nun die Schulden? Es ist relativ einfach. Du gibst mehr Geld aus, als Du einnimmst. Du hast in vorherigen Kapiteln eine Liste Deiner Einnahmen und Ausgaben gemacht. Auf der Ausgaben-Seite steht nun ein höherer Betrag, als auf der Einnahmen-Seite. Du lebst über Deine Verhältnisse, sagt man so schön.

Leere Taschen
Quelle: prspics / Piqza.de

Sicher, man kann immer in eine dumme Situation kommen. Die Waschmaschine ist kaputt, es ist kein Geld da, um eine neue zu kaufen. Dann wird ein Kredit aufgenommen. Das Auto geht dann kaputt, es ist kein Geld da, für ein neues. Also der nächste Kredit. Und dann kommt die Kündigung. Der Job ist weg und plötzlich reicht das Geld nicht mehr, um die Kredite zu bezahlen. So geht es vielen.

Und wenn es noch so schlimm aussieht. Es gibt auch immer eine Lösung. Meine Methode mit dem Budget öffnet in solchen Situationen die Augen. Ich gebe zu, es ist schwer, wenn man von der Hand in den Mund lebt, doch auch da gibt es Lösungen. Im Anhang findet sich ein Kapitel „Privatinsolvenz“. Dort solltest Du jetzt nachsehen, wenn Du auf der Hand-Mund-Seite bist. Ansonsten lies erst mal hier weiter.

Wie gehe ich mit Schulden um?

Ich habe schon öfters erwähnt, ich benutze YNAB. Da gibt es, wenn ich es einrichte, eine Kategorie, die sich Pre-YNAB-Debt nennt. Also im Endeffekt, alle Konten, auf denen ich Minusbeträge zum Start habe. Das kann mein Konto im Dispo oder die Kreditkarte sein. Denn eine Kreditkarte ist auch nichts anderes als Schulden, die noch nicht bezahlt sind. Zu dieser und zum Ratenkredit kommen wir später. Hast Du eine einfache Tabelle oder das Haushaltsbuch, kannst Du auch mit einem Minus-Betrag beginnen.

Du hast nun, zum Beispiel, 2000 Euro Minus auf Deinem Konto. Das ist teuer, denn die Banken verschenken nichts. Dispo-Zinsen im zweistelligen Betrag sind nicht so selten. Im Idealfall hast Du schon eine Rücklage auf einem Tagesgeldkonto oder sogar auf dem Sparbuch. Du solltest Dir darüber im Klaren sein, dass Du dafür keine bis fast keine Zinsen bekommst. Das einfachste ist hier, das Konto komplett auszugleichen und die Rücklage später wieder aufzubauen. Die Zinsen für das Minus fressen Dich sonst auf. Selbst wenn Du ein Tagesgeld mit 2% Zinsen haben solltest, wird das in der Regel nicht mehr, wenn Du einen Dispo mit 6% hast. Der Gesamtwert wird weniger. Die Priorität sollte sein, zuerst Schulden abzubauen. Das ist einfache Mathematik und Logik.

Du nimmst also Dein erspartes Geld und zahlst damit Deine Schulden ab. Auf das Girokonto kommt der Betrag, der ausreicht, um das Minus zu decken und noch mal so viel, um bis zum nächsten Geldeingang auszukommen. Es ist wirklich so einfach, wie es klingt. Wenn da noch Geld rumliegt.

Tut es das nicht, klärst Du mit der Bank, wie viel Du zurückzahlen müsst. Ein Dispo ist teurer als ein Kredit mit Laufzeit. Versuche, Deine Schulden umzuschulden. Dabei musst Du realistisch sein. Du hast schon in vorherigen Beiträgen Einnahmen und Ausgaben aufgelistet. Du weißt nun, wie viel Du Dir leisten kannst. Du weißt also auch, wie viel Du monatlich abzahlen kannst, um aus den Schulden raus zu kommen.

Hier muss ich etwas realistisch sein. Nicht jede Bank lässt sich auf so etwas ein, doch es ist ein Versuch wert. Mache Dir einen Termin mit Deinen Bankberater. Sei offen und ehrlich. Lege im die Situation dar. Zeige ihm die Zahlen. Macht Deine Bank Dir kein Angebot, gehe zu einer anderen Bank. Versuche, soweit wie möglich, den Zinssatz zu drücken, damit die Summe, die Du zurückzahlen musst, kleiner wird. Solltest Du nicht erfolgreich sein, kannst Du das weitere Verfahren für Deine rückzuzahlenden Schulden nutzen. Ist die Summe aus Deiner Sicht aber so hoch, dass Du kein Land am Ende des Wassers siehst, solltest Du Dich über eine „Privatinsolvenz“ informieren.

Du hast nun mit der Bank geklärt, dass Du Deine Schulden in einem Ratenkredit zusammenfasst. Du kannst dieses Verfahren, welches ich jetzt beschreibe, für alle Arten von Schulden bzw. Krediten nutzen. Auch für den offenen Kredit für die Waschmaschine und auch, wenn Du in Zukunft doch mal einen Kredit aufnehmen musst.

100 Euro zahlst Du jeden Monat zurück. Nehmen wir diesen Wert als Beispiel. Du legst in Deinem Budget ein Konto oder eine Kategorie an und nennst es “Kredit”. Dort trägst Du als Kontostand -2000 Euro ein, um die Zahl von vorher zu nehmen. Am einfachsten ist eine Kategorie. Diese nennst Du der Einfachheit halber auch “Kredit”. Hast Du mehrere, kannst Du mehrer Kategorien anlegen und diese entsprechend benennen. Jeden Monat verplanst Du für diese Kategorie 100 Euro. Und wenn die monatliche Zahlung fällig ist, dann ist das Geld dafür schon da und verplant. Die Kategorie bzw. das Minus darin schrumpft. Und irgendwann ist es weg. Habt Ihr mehr Geld im Monat über geht es noch schneller. Denke daran, Dir eine Sondertilgungsmöglichkeit von der Bank einräumen zu lassen. So behältst Du den Überblick und verlierst die Angst vor den Schulden, die sich da aufgehäuft haben. Und so wirst Du sie ganz schnell los.

Bei der Kreditkarte ist das ähnlich. Ausgaben werden auf dem Kreditkartenkonto ins Minus gebucht. Du solltest auf einen Ratenzahlung bei Kreditkarten verzichten und sie komplett abzahlen. Wenn Du das mit den monatlichen Raten schon machst, dann stelle es so schnell wie Du es Dir leisten kannst, um. Denn die Raten sind nicht umsonst. Kannst Du es Dir im Moment nicht leisten, die komplette Summe zu bezahlen, dass bezahle so viel, wie Du kannst. Nicht die Mindestrate von z.B. 20 Euro im Monat sondern das, was möglich ist. Jeder Euro mehr hilft hier, den Schuldenberg abzubauen. Kreditkartenunternehmen verdienen an den Zinsen, die hoch und für Dich teuer sind. Durch das Budget weisst Du schon vor dem Einsatz der Kreditkarte, ob Du das Geld hast und Du am Monatsende die Kreditkartenabrechung voll zahlen kannst. Somit entstehen auch dadurch keine oder keine weiteren Schulden.

Du siehst, ein Budget hilft Dir, den Überblick zu behalten. Gehe sachlich ran, verplane Dein Geld so gut es möglich ist in den Abbau von Schulden und Du wirst auch gleich Deine Bauchschmerzen los. Dir geht es besser und Du fühlst Dich befreiter im Umgang mit Geld.

Und wenn Du genauer wissen willst, wie Du mehrere Kredite am Besten abbaust, dann liest Du hier weiter.

Kategorien
Das Budget

Jeder Euro wird verplant – oder auch: jeder Euro zählt

Ach, da sind ja noch fünfhundert Euro auf dem Konto. Da kann ich mir ja noch ein neues Smartphone kaufen.

Gekauft, getan und schwupps kommt die Rechnung für die KFZ-Steuer. Und nun? Dagegen kann man vorbeugen.

Wichtig ist, dass Du vorbereitet bist. Du hast in den vorherigen Kapiteln alle Geldbestände aufgelistet. Und Du kennst alle Deine Ausgaben. Du hast Dich damit beschäftigt, wie Du Dein Budget verwalten willst. Jetzt wird es Zeit, sich darum zu kümmern.

Gut. In das Budget trägst Du nun ein, wie viel Du hast. Alle Deine Geldbestände entweder in einer Summe oder, was die Regel ist, in einzelnen Konten. Sagen wir mal, 1800 Euro auf dem Girokonto und hundert Euro in bar. Nur um auch mal Zahlen zu nennen. Auf dem Bild findest Du sie auch, doch da heißen sie Gehalt und Sonstige. Dies ist auch kein reales Beispiel sondern soll nur der Illustration dienen.

Wichtig ist nun, dass Du das Geld verplanst, damit es keine Überraschungen gibt, und Du entspannt damit umgehen kannst. Das Budget benötigt eine Art Zuteilung. Wir halten das hier im Beispiel einfach. Du hast aktuell 1900 Euro zur Verfügung. Aus der Analyse Deiner Ausgabe weißt Du, dass Du jeden Monat für 300 Euro Essen kaufst. Die werden in die entsprechende Kategorie eingetragen. Der verfügbare Betrag reduziert sich auf 1600 Euro.

Screenshot Budget

Deine Miete beträgt 500 Euro. Rein in die Kategorie Miete damit. Bleiben 1100 Euro über. Die teilst Du weiter auf, bis alles verplant ist. Am Ende darf kein Cent übrig bleiben. Und wenn doch? Dann legst Du eine Kategorie Sparbuch an. Dieser Teil wird dann noch in späteren Kapiteln interessant.

Hast Du mehr verplant, als Du zur Verfügung hast? Dann musst Du Dich einschränken. Auch darauf komme ich in einem späteren Kapitel noch ausführlicher zu sprechen.

Das ist jetzt sehr grob beschrieben. Doch ich glaube, das Prinzip ist klar. Du verplanst dann Dein Geld, wie zum Beispiel das Gehalt, wenn es rein kommt, für welchen Zweck es verwendet wird. Langer Satz mit vielen Kommas? Einfach gesagt: Wenn Geld rein kommt, wird es verplant.

Kommen wir nun zu den Ausgaben. Im Laufe eines Monats gibst Du Geld aus. Diese Ausgaben trägst Du in Deinem Budget aus Ausgaben ein. Viele Programme geben Dir die Möglichkeit, einzugeben, dass Du 500 Euro vom Girokonto für Miete ausgeben hast. Oft gibt es auch eine Funktion, solche regelmäßigen Ausgaben über Regeln oder Planungen zu automatisieren.

Warst Du einkaufen und hast für 70 Euro Lebensmittel gekauft? Eintragen. Nun siehst Du, dass in der Kategorie noch 230 Euro über sind. So einfach geht es. Das musst Du nur konsequent weiter führen. Der Zeitaufwand ist minimal. An Anfang mag es lästig sein, aber Du gewöhnst Dich daran und dann geht es auch einfacher und schneller.

Welchen Sinn hat das?

Nun, Du hast 100 Euro für Kleidung verplant. Und Du siehst diese tollen Schuhe für 99 Euro. Ein Blick in Dein Haushaltsbuch oder Dein Budget und Du weißt, Du kannst Dir die Schuhe leisten. Kommst Du ein paar Tage später an einer tollen Hose vorbei, dann verrät Dir das Budget, dass die im Moment nicht drin ist. So hilfst Du Dir, mit Geld umzugehen, den Überblick darüber zu behalten und den Schrecken davor zu verlieren.

Mit einem Budget weißt Du nun immer, wie viel Geld Du zur Verfügung habt. Und Du weißt, was Du damit machst. Das macht Dir den Umgang damit leichter und Du kannst damit sicher auch sorgenfreier leben.

Wichtig ist eben, dass Du vorhandenem Geld „einen Job gibst“. Es darf nicht nutzlos rumliegen, sonst verlierst Du den Überblick. Setze Dich konsequent hin und überlege Dir, für was Du das Geld brauchst und wo es am Besten aufgehoben ist.

Kategorien
Das Budget

Wie verwalte ich mein Budget

Mit den grundlegenden Einnahmen und Ausgaben aus dem letzten Kapitel hast Du nun eine Übersicht über Deine Finanzen. Die musst Du jetzt in einem für Dich brauchbaren Weg unterbringen.

Es gibt viele Arten, ein Budget zu verwalten. Manche nehmen einfach das gute alte Haushaltsbuch und schreiben sich alles analog auf. Je nach Menge hat dann jeder Tag oder jede Woche seine bzw. ihre Seite. Da werden Ein- und Ausgaben eingetragen. Es gibt sogar fertige Bücher zu kaufen. Für alle, die nicht frei auf leere Seiten schreiben wollen. Für einen kleinen Haushalt mit wenigen Posten ist das sicher praktisch. Und wer im Internet sucht, der wird schnell fündig. Viele haben sich an Excel probiert und das eine oder andere digitale Haushaltsbuch geschaffen. Um ein Gefühl für seine Finanzen zu bekommen ist das sicher praktisch, doch die Aufgabe des Budgets erfüllt es nur bedingt. Es muss immer nachgerechnet werden.

Früher, als alles noch über Bargeld lief, wurde oft für jeden Zweck ein Umschlag angelegt. Wenn das Gehalt kam – die Generation unserer (Groß-)Eltern bekam Gehalt tatsächlich noch in bar in einer Lohntüte! -, wurde zum Beispiel gleich die Miete in einen entsprechend beschrifteten Umschlag gepackt. Das war dann genau das gleiche, was wir hier mit dem Budget bezwecken. Es gab Kategorien, da wurde Geld rein gepackt. Und wenn es benötigt wurde, war es da. Und wenn der Umschlag für Kleidung leer war, dann war auch klar, man konnte sich hier im Moment nichts mehr leisten. Heute im Zeitalter von bargeldlosem Zahlungsverkehr geht das nicht mehr so einfach. Manche Banken bieten allerdings Unterkonten an, da lässt sich das Umschlag-Verfahren auch digital umsetzen. Aber auch da ist Disziplin nötig. Und Du musst penibel beim Geldeingang die Beträge verteilen. Für jährliche Zahlungen lassen sich hier auch ein oder auch mehrere Tagesgeldkonten anlegen und monatlich besparen. Das geht zum Beispiel bei der DKB* oder der ING*.

Doch das Prinzip ist immer das gleiche. Für jede Art von Ausgabe gibt es eine Kategorie und einen dazu gehörigen Geldtopf. Kategorien könnten etwa Essen sein, Miete, aber auch KFZ-Steuer, ein Hobby oder Kinobesuche. Wie viele und welche Kategorien Du anlegst, hängt von Dir ab. Einigen hilft es, das möglichst kleinteilig zu halten, und sie teilen Hobby noch in Fahrrad, Computerspiele und Briefmarkensammeln auf. Andere wollen das möglichst grob.

Du hast beim Auflisten Deiner Ausgaben schon eine Liste angelegt. Daran erkennst Du, ob Du eher der grobe oder der feine Typ bis. Hast Du einiges zusammengerechnet, kommst Du mit wenigen Kategorien aus. Wurde bei Dir alles haarklein aufgelistet, solltest Du mehrere nehmen.

Machen wir eine Übung: Nimm Deine Ausgaben und sortiere sie nach Kategorien. Zum Beispiel nehmen wir das Auto. „Auto“ wäre hier eine Kategorie, in der Du „Tanken“, „Versicherung“ und „Werkstattkosten“ zusammenfassen könntest. Wenn Du damit klar kommst, mach das. Wenn nicht, lass jedes einzeln. Mach Dir so eine Liste mit allen Kategorien, die Du benötigen könntest.

Das sieht dann eventuell so aus:

  • Food

  • Non-Food

  • Kleidung

  • Wohnung / Haushalt

  • Garten

  • Steuern

  • Miete

  • Mobilfunk

  • Internet

  • Strom

  • Wasser

  • KFZ-Steuer

  • KFZ-Versicherung

  • KFZ-Reparatur

  • Tanken

  • Versicherungen

  • Netflix

  • Rundfunkbeitrag

  • ÖPNV

  • Arzt

  • Restaurant

  • Urlaub

  • Geschenke

  • Dummes Projekt

  • Sparbuch

Auch hier ist es wichtig, dass es für Dich übersichtlich und praktikabel ist.

Software

Ich benutze für meine Übersicht eine Software mit dem Namen YNAB – You need a Budget.

Screenshot You Need A Budgt

Früher konnte man die einfach kaufen, heute gibt es nur noch ein Monats- oder Jahresabo. Das schöne an YNAB ist noch die App dazu, mit der ich unterwegs schnell meine Ausgaben eintragen kann. Es synchronisiert dann über Dropbox*. Leider habe ich für mich noch keine Alternative gefunden, die mir die gleichen Funktionen mit der gleichen einfachen und übersichtlichen Bedienung bietet. Ich habe auch noch die Classic-Varianten bezeichnet als YNAB4. Das Monatsabo ist es mir dann doch nicht wert. Wenn die Classic nicht mehr funktionieren würde, würde ich sie durch ein selbst gebautes Spreadsheet in GoogleSheets, OpenOffice oder Excel ersetzen oder mich noch ernsthafter mit anderer Software auseinandersetzen.

Es gibt einige Alternativen auf dem Markt, die Dir vielleicht besser liegen. Diverse Finanzplanungsprogramme haben mehr oder weniger ähnliche Funktionen. Da musst Du ein bisschen ausprobieren, was Dir besser liegt.

Hier liste ich nur ein paar auf, um die Namen zu nennen. Genauer auf die Programme eingehen kann ich nicht, da ich sie nicht umfangreich genug ausprobiert habe. Jetzt sind auch erst mal die Grundlagen wichtig. Trotzdem die Software:

Das kostenlose GnuCash bietet sehr umfangreiche Funktionen, unter anderem auch ein Budget. Die Einarbeitung in das Programm ist allerdings etwas aufwändig. Der Vorteil: es ist für viele Plattformen erhältlich. Vor allem für Nutzer von YNAB ist die Budget-Funktion sehr gewöhnungsbedürftig und nicht wirklich bequem.

Für die Linux-User gibt es KMyMoney. Ausprobiert habe ich es mangels Linux nicht, aber es verspricht eine Budget-Funktion.

Money Manager EX ist ebenfalls kostenfrei und für viele Plattformen erhältlich. Die Einrichtung und Bedienung ist aus meiner Sicht besser als bei GnuCash, kommt aber nicht an YNAB heran. Ein ähnliches Programm ist Grisbi Financial Manager.

Von Lexware gibt es den Finanzmanager*, der ebenfalls eine Budget-Funktion hat.

Suchst Du nach deutschsprachigen Programmen wirst Du feststellen, dass die Auswahl eher bescheiden ist. Der englischsprachige Bereich hat da mehr zu bieten. Wenn Du mit einer anderen Sprache kein Problem hast, kann Dir das helfen. Eine Suche im Internet bringt Dich schnell weiter.

Bist du ein wenig in Tabellenkalkulationsprogrammen bewandert, kann es sich für Dich lohnen, auch selbst was zu basteln. Oder natürlich auch hier, etwas Passendes per Suche im Internet zu finden und notfalls anzupassen. Die meisten Angebote sind allerdings auf den amerikanischen Markt ausgelegt und müssen dann eben genau das, angepasst werden.

Ich habe eine sehr einfache Version einer Budget-Verwaltung mit Google-Sheets gebastelt. Diese ist noch sehr rudimentär und wird sicher noch erweitert. Über diesen Link kannst Du Dir eine Kopie davon anlegen. Eine Erklärung, wie das ganze funktioniert, gibt es nur grob:

In den grünen Feldern sind Eingaben zu machen. Oben die Einnahmen des Monats, darunter in der Plan-Spalte Deine geplanten Ausgaben nach Kategorie. Die Kategorien kannst Du natürlich ändern. So siehst Du schon mal, wie viel Geld Du zur Verfügung hast, wie viel verplant ist und was davon ausgegeben wurde. Ist im Januar Geld über geblieben, dann wird es für jede Kategorie auf den nächsten Monat übernommen.

Screenshot Budget

Unten finden sich zwölf Tabellen, eine für jeden Monat. Dort werden die Ausgaben eingetragen. Minus-Werte können für Einnahme eingetragen werden und so direkt Kategorien zugeteilt werden. Die Kategorien werden automatisch in das Drop-Down-Feld von der Hauptseite übernommen.

Screenshot Ausgaben eingeben

Und geht es nun auch ohne Software? Ja, das geht. Wie schon erwähnt, kannst Du alles in das erwähnte Haushaltsbuch schreiben. Allerdings ist das aufwändig und Du musst alles manuell ausrechnen.

Egal, welchen Weg Du wählst: wichtig ist, dass er für Dich funktioniert und eher so nebenbei mitläuft. Auf keinen Fall darfst Du nach ein paar Wochen das Gefühl haben, dass es nervt. Ich nutze YNAB, weil ich es am übersichtlichsten finde und es fürmich am besten funktioniert. Auch das war ein Lerneffekt und einiges rumprobieren.

*Affiliate-Link. Euch kostet es nicht mehr, Ihn zu nutzen und Ihr unterstützt uns damit.